Der himmlische Sombrero-Hut

Eine der auffälligsten für Amateure gut sichtbare Galaxie liegt im Sternbild Jungfrau am Frühlingshimmel. Die bemerkenswerte Form des Milchstrassensystems hat ihm den volkstümlichen Namen “Sombrerogalaxie” eingebracht; in den Katalogen der Astronomen wird das Objekt aber als M104 (Messier-Katalog) oder NGC4594 (New General Catalogue) gelistet.
Eigentlich würde man beim Anblick der Galaxie auf eine elliptisches System und mithin auf ein grosses System schliessen. Tatsächlich ist M104 aber lediglich ein Drittel so gross wie unsere Milchstrasse und beherbergt damit immerhin noch runde 50 Milliarden Sterne. Die Sombrero-Galaxie liegt etwa 30 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Sie ist 9 Mag hell und somit mit mittleren Amateurteleskopen gut zu beobachten.

Beim Fotografieren eines Objektes am Nachthimmel muss aufgrund des wenigen vorhandenen Lichts lange belichtet werden und um dabei die durch die Erdrotation entstehende Unschärfe der Abbildung zu vermeiden, muss die Kamera samt Objektiv (Teleskop) dem sich scheinbar über den Himmel bewegenden Sujet nachgeführt werden. Dazu wird meistens eine zweite Kamera eingesetzt, welche einen sogenannten Leitstern (einen Stern vorzugsweise dem zu belichtenden Objekt am Himmel nicht allzu fern gelegen) im Abstand von einigen wenigen Sekunden belichtet und dessen so gemessene mit der ursprünglich – zu Beginn der Aufnahme – beobachteten Position vergleicht und die Teleskopnachführung allenfalls korrigiert. Die Lage dieser zweiten (Nachführ-)Kamera relativ zur primären Motivkamera kann eine bestimmte – nicht unbedingt optimale – Ausrichtung des Bildfeldes erzwingen, nämlich dann, wenn für die Nachführung nur wenige genügend helle Leitsterne vorhanden sind. Die hier gezeigte Galaxie ist daher leicht schräg zu sehen; Norden liegt etwa in Richtung 14.30Uhr, wenn 12.00Uhr senkrecht gegen oben angenommen wird.

Die Sombrero-Galaxie - M104

Die Sombrero-Galaxie – M104

Aufnahmedaten:
Kamera SBIG STL-11000M/C2 + AO-L bei -30°C Chiptemperatur an Astrooptik Keller Hypergraph (Tivoli Hypergraphensternwarte).
400mm Öffnung bei 3200mm Brennweite: f/D = 8 auf Knopf Prototyp Montierung.
Aufnahmeort: Farm Tivoli, Namibia, 10. – 12. Juni 2015.

Belichtungszeiten (in Minuten) – Luninanz ungebinnt, R/G/B 2×2 gebinnt.

Luminanz Rot Grün Blau
210(21×10) 50 (10×5) 50 (110x) 50 (10×5)
This entry was posted in 2015, Namibia, Uncategorized. Bookmark the permalink.